Eine Ausstellung im Stadtraum der A40
von Duisburg bis Dortmund
14.06.-07.09.2014
Danica DakiĆ, Michael Fehr, Manuel Franke, Jeanne van Heeswijk / Marcel van der Meijs / Britt Jürgensen, Leni Hoffmann, Christine und Irene Hohenbüchler, Mauricio Kagel, Allan Kaprow, Jakob Kolding, Elke Krasny, KUNSTrePUBLIK, Volker Lang, John Miller, My!Laika, Gabriela Oberkofler, Christian Odzuck, Performance Electrics, Martin Pfeifle / Wanda Sebastian, raumlaborberlin, Christa Reicher / Ilka Mecklenbrauck, Wolf Vostell, Ruhr-Casino Bochum, Tunermeeting Dückerweg, Autobahnkirche Bochum, Museum Berggate 69, Landschaftspark B1|A40
Entlang der A40 hat sich zwischen Duisburg und Dortmund im Schatten der Kernstädte ein eigenwilliger Stadtraum entwickelt, den das Projekt „B1|A40“ seit 2010 erforscht und beschreibt. Wo sich die B1 mit ungesehener Härte zur Autobahn auswuchs, entstanden mannigfach schwierige Stadt- und Lebensräume, für die Planung und Politik kaum Lösungsvorschläge finden.
Dagegen feiern die unkonventionellen Methoden derer, die unvermittelt mit dem Bau der A40 konfrontiert wurden mehr und mehr Erfolge. Eigenwillige Formen der Raumaneignung und der innovative Umgang der Bewohner mit den schwierigen Lebenssituationen entlang der A40 greifen dort, wo das politische und ökonomische Interesse gegen Null sinkt. In Eigenregie entstehen innovative Biotope zwischen individuellem Einfallsreichtum und sozialer Gemeinschaft. Ob Bikertreff oder Tanzclub, Biobauer oder Gänsezucht, Wagenburg oder Siedlerverein – die Energie der Menschen formiert sich in komplexen Landschaften bürgerlich anarchischen Charmes, zu deren Besuch „B1|A40“ einlädt.
Typologien wie die nahezu unsichtbare, allein durch die Nutzung des Raumes inspirierte Landschaft des Autobahnkreuzes Kaiserberg werden 2014 durch neue ergänzt. In Essen-Frillendorf rückt ein Ort in den Fokus, an dem sich die Menschen hartnäckig ein Stück Heimat direkt neben der Autobahn behaupten. In Bochum-Hamme residieren Autobahnkirche, SM-Club und Standardtanzverein nachbarschaftlich gleich nebeneinander, und in Dortmund-Schönau findet sich ein ganz und gar idyllischer Ort im malerischen Tal direkt unter der Autobahnbrücke.
Verschiedene Formate führen durch diesen komplexen Raum. Künstlerische Arbeiten verbinden sich mit lokalen Ideen und den Projekten der Menschen vor Ort. Bauernhof und Fischfarm, Tunertreff und Autobahnkirche werden zu Teilen des Projekts. Wanderwege, Führungen und Bustouren verknüpfen die unterschiedlichen Elemente zu einer besonderen Choreografie zwischen Landschaft, Kunst und Alltagskultur. Kulinarische Genüsse und Konzerte, Theatervorführungen und Vorträge bilden ein Programm, das die Ausstellung begleitet. Wer anhält und aussteigt, findet bei „B1|A40“ eine Landschaft, die sich tagtäglich neu erfindet − eigen, widerspenstig und unendlich einfallsreich.
Markus Ambach
Kurator / Projektautor B1|A40
ÖFFNUNGSZEITEN:
Do.-So., 12-18 Uhr, bei Veranstaltungen und nach Vereinbarung
Nahezu alle Arbeiten stehen im öffentlichen Raum und sind ganztägig zu sehen.
Solche mit spezifischer Nutzung sind zu den Öffnungszeiten bespielt. Diese sind unter den einzelnen Projekten zu finden. Lokale Anlieger haben eigene Öffnungszeiten.